Kann sich dein Papagei auf Kommando drehen?

Hat dein Papagei den Zusammenhang des Konditionierens verstanden, kannst du spielerisch Folgendes üben.

Lass uns mit einer einfachen Übung anfangen, dem „Drehen“. So wirst du schnell einen Erfolg sehen können.

Das Drehen wird, wie jede andere Übung, die Bande des Vertrauens zwischen dir und einem Papagei erweitern.

Das ist unser größtes Ziel, denn wenn dein Papagei einfach zu handhaben ist, kannst ihm auch in Notfällen und in stressigen Zeiten viel besser helfen. Zum Beispiel bei der hormonellen Umstellung während der Balz oder wenn dein Papagei eine Krankheit hat, ist so ein leichterer Umgang möglich.

Das brauchst du zur Vorbereitung

Um deinem Papagei das “Drehen” beizubringen, sollte er auf einer für dich leicht zugänglichem Stange oder einem Ast sitzen.

Er weiß nun mittlerweile, was das Belohnungs-Leckerli (der Verstärker) bedeutet. Zeige ihm ein Leckerli, bevor du mit der eigenlich Übung beginnst.

Der Trick mit der Drehung

Nimm den Verstärker offensichtlich in deine Hand (zwischen Daumen und Zeigefinger) und führe diesen unter dem Ast hindurch.

Die Folge: Dein Papagei wird sich um 180 Grad drehen und hierfür mit “Gut” plus einem Leckerli belohnt.

Lasse dein Hand in dieser Position.

Wenn dein Papagei den Verstärker gefressen hat, dann nimm ein neues Leckerli in deine Hand und ziehe sie wieder in deine Richtung. Dein Papagei wird dann in die Ausgangsposition zurückgehen.

Nach kurzer Zeit läuft dieser Ablauf sehr flüssig sein, sodass du deine Hand ohne Pause zurückziehen kannst und dein Papagei eine 180 Grad Drehung vollziehen wird.

Die Fortgeschrittene Variante

Es ist auch der richtige Zeitpunkt, um ein Signal einzubauen (zum Beispiel “Dreh Dich”).

Dieses Signal kannst du ab nun immer nutzen, wenn du das “Drehen” trainieren möchtest. Immer wenn dein Papagei sich gedreht hat, belohnst du ihn wie üblich mit “Gut” plus Verstärker.

Von hier an, brauchst du den Verstärker nicht mehr zu zeigen, denn dein Papagei hat nun den Ablauf verstanden.

Wenn du das einige Zeit geübt hast, kannst du die Handbewegung, die du unterhalb der Sitzgelegenheit machst schneller ausführen und etwas nach vorne verlagern.

Das Ziel dabei ist, nur noch mit der Handbewegung und dem Signal “Dreh Dich” deinen Papagei dazu zu bringen, eine Drehung zu machen.

Dieser Trick wird sehr schnell klappen und ist ein schönes Erfolgserlebnis dich und deinen Papagei!

Nochmal kurz zur Wiederholung …

Für jedes Training gilt:

  • Alles geschieht freiwillig. Übe niemals Druck auf deinen Papagei aus.
  • Achte stets auf die Körpersprache deines Papageis.
  • Habe immer die passenden Verstärker parat.
  • Dein Papagei muss wirklich Lust und Motivation für das Training haben.
  • Überfordere deinen Papagei nicht und gehe es lieber etwas langsamer an, um ihn nicht zu überfordern. Sonst bricht das Erlernte schnell zusammen.
  • Jedes erwünschte Verhalten wird verstärkt.
  • Beende das Training immer bei einem positiven Schritt.

Kann dein Papagei schon diese Tricks?

Um ein schwierigeres Trainingsprogramm zu absolvieren, sollte dein Papagei mindestens 3 dieser kleinen Übungen beherrschen.

Damit ist dann die Grundlage des Vertrauens geschaffen.

Möglichkeiten für einen Einstieg ins Papageientraining wären das “Winken”, das Läuten eines Glöckchens auf Signal und das “Pfötchengeben”.

Wie das geht, erklären wir dir gerne in unseren nächsten Artikeln.

Sehr wichtig und Basis für Vieles, ist unser Target Training, das wir als nächsten Teil ansprechen werden.

Ich wünsche Euch viel Erfolg,
Eure Annita.

Probier’ doch mal diese Übungen aus:

  • Der Glöckchentrick ist nicht nur schön, sondern hilft auch gegen das Schreien.
  • Das Winken ist ein weiterer toller Minitrick.
  • Das Pfötchengeben gehört wirklich in jedes Trick-Repertoire!
  • Am besten funktioniert das Tricktraining, wenn dein Papagei dir voll Vertraut. In diesem Artikel erfährst du, wie du sein Vertrauen gewinnen kannst.
  • Zu viel Fachbegriffe? Hier erklären wir sie.