Möchtest du deinen Papageien mehr Platz bieten, aber schreckst noch vor dem Kauf einer Voliere zurück?
Hier erfährst du, was du beachten musst und welche Fallen es gibt.
Im wesentlichen hast du drei Optionen:
- Eine Innenvoliere, die du im Haus oder auf dem Balkon aufstellen kannst.
- Ein Vogelzimmer – ein bestimmter Raum wird zum Revier deiner Papageien erklärt.
- Eine Außenvoliere – bietet den meisten Platz, aber du musst Einiges beachten, damit deine Papageien nicht vom Fuchs geholt werden.
Jede dieser Optionen hat Vor- und Nachteile, die wir gleich besprechen werden.
Übrigens musst du eine Voliere nicht unbedingt kaufen – du kannst sie auch selbst bauen. Das geht schneller und ist leichter als du denkst, wenn du nur ein paar Dinge beachtest.
Warum dein Papagei eine Voliere haben will
Volieren sind mehr als nur ein Flugkäfig, sie sind näher an der der natürlichen Umgebung deiner Papageien und ein bieten für deinen Papagei einen wichtigen Rückzugsraum, wenn er gestresst ist.
Es wurde schon oft beschrieben, dass Papageien ganz spontan mit dem Federrupfen aufgehört haben, nachdem sie vom Käfig in eine schöne Voliere umziehen durften.
Hier sind einige Vorteile der Voliere für deinen Papagei:
- Dein Papagei wird viel glücklicher und ausgeglichener sein
- Dein Papagei kann im Käfig umherfliegen ohne sich die Flügel zu verletzen
- Es gibt genügend Platz, um Junge bekommen
- Die Cortisolspiegel deines Papageis werden sich normalisieren
- Dein Papagei hat die Möglichkeit für körperliches Training. Dadurch sinkt das Erkrankungsrisiko deutlich.
- Du kannst eine große Voliere in kleinere Abschnitte einteilen, sodass deinen Papageien nie langweilig wird und es immer etwas neues zu entdecken gibt.
Eine Voliere ist ein wunderbarer Weg, so nahe wie möglich am “natürlichen” Papageienleben zu sein. Du kannst dich zurücklehnen und deinen Papageien einfach zuschauen ohne dir ständig Sorgen zu machen, ob du sie auch wirklich artgerecht hälst. Jetzt reden wir darüber, welche Volieren es gibt und worauf du beim Kauf achten musst …
Die Zimmervoliere
Eine Zimmervoliere ist ideal, wenn du deinen Papageien eine tierfreundliche Bleibe bieten möchtest, aber sie trotzdem immer in einer Nähe haben willst.
Deine Papageien wohnen mit dir unter einem Dach und haben trotzdem genügen Platz für sich.
Es gibt Hersteller, die Zimmervolieren nach Maß anbieten.
Die Zimmervoliere ist somit ideal, wenn du genügend Platz im Haus hast und deine Papageien so richtig zur Familie gehören.
Das Vogelzimmer
Das Prinzip ist ganz einfach: Du richtest in deinem Haus ein Zimmer für deine Papageien her, in dem sie schlafen, fressen und spielen können.
Das klingt erst einmal praktisch, hat aber auch Nachteile.
Wenn deine Papageien ein Vogelzimmer haben, werden sie diesen Raum als ihr Territorium betrachten.
Also musst du jedes Mal, wenn du zu deinen Papageien möchtest, in ihr Territorium eindringen. Stress ist damit fast schon vorprogrammiert.
Außerdem könnte es Stress geben, wenn du in einer Mietswohnung lebst und dein Vermieter erfährt, dass deine Papageien nicht in einem Käfig leben.
Die Außenvoliere
Am Besten stellst du die Voliere an einem windgeschützten Ort auf.
Besondere Aufmerksamkeit musst du dem Boden der Voliere widmen. Es ist nicht empfehlenswert, das Bodengitter einfach so auf die Erde zu stellen, weil die Papageien-Exkremente mit der Zeit die Erde belasten würden. Außerdem würden deine Papageien dann Besuch von einigen unwillkommenen Gästen bekommen: Mäusen, Ratten, Katzen, Wiesel und Füchse verehren deine Papageien sehr.
Mäuse und Ratten wollen meistens nur etwas vom Futter deiner Papageien stibitzen. Dagegen wollen Katzen, Wiesel und Füchse deine Papageien als Futter stibitzen.
Ein Betonboden ist am sichersten, aber auch mehrere Lagen Maschendraht, die 50 cm tief unter der Erde parallel zum Boden ausgelegt werden, können diese Gäste wirksam von deinen Papageien fern halten.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das Fundament mit Ziegelsteinen zu legen. Das hat den Vorteil hat, dass das Regenwasser noch ungehindert in den Boden sickern kann.
Um Katzen und andere Kletterkünstler fern zu halten, sollten die Seiten und die vor allem die Decke der Voliere aus robustem Drahtgeflecht gemacht sein.
Damit deine Papageien nicht ausreissen, sobald du die Voliere betrittst, sind zwei Eingangstüren notwendig.
Beide Türen sind durch eine Art Vorzimmer miteinander verbunden. So trittst du erst in das Vorzimmer der Voliere ein, schliesst die erste Tür hinter und trittst erst dann durch die zweite Tür in den eigentlichen Innenraum der Voliere.
Es ist sehr praktisch, wenn sich unter der Voliere eine Art Riesen-Schubfach befindet, um den Papageienkot aufzufangen. So mussst du dich zur Reinigung des Volierenbodens nicht stundenlang in die Voliere hocken, sondern kannst den Boden einfach “herausziehen” und dann bequem mit dem Gartenschlauch säubern.
Als Baumaterial empfiehlt sich rostfreier Stahldraht der zu engen Maschen verschweisst wurde. Der Draht sollte etwa 2 mm stark sein und die Maschen eine Größe von etwa 2 cm haben.
Für den Boden sind Metallplatten geeignet, die du an den Rändern der Voliere noch etwas nach oben biegen kannst. Die Wände kannst du im unteren Bereich auch mit Sperrholzplatten verstärken.
Als Rostschutz ist Bitumenlack empfehlenswert. Dieser splittert nicht so schnell ab und muss nur alle zwei Jahre erneuert werden. Du musst allerdings aufpassen, dass deine Papageien nicht an den Gittern knabbern und vom Lack naschen.
Die Inneneinrichtung einer Voliere
Im Inneren der Voliere kannst du Kletterbäume und Sitzstangen anbringen.
Du könntest auch mehrere Etagen einrichten, die durch schiefe Ebenen miteinander zu verbunden sind.
So hat dein Papagei die Möglichkeit, von einer Ebene zur anderen zu gelangen ohne jedes mal fliegen zu müssen.
Besoners wohl fühlen sich Papageien, wenn im Inneren der Voliere Grünpflanzen wachsen.
Papageien sind in solch einer Umgebung zufriedener und weniger gestresst.
Dadurch neigen sie auch seltener zum Federrupfen als ihre Papageienkollegen im Käfig.
Du musst allerdings damit rechnen, dass die Pflanzen in der Voliere sehr schnell “abgeholzt” werden.
Wenn du aus diesem Grund keine Pflanzen in der Voliere willst, dann kannst du die Außenseiten der Voliere mit Grün bepflanzen.
Außerdem braucht die Voliere im Inneren noch einen kleinen Schutzraum, damit sich dein Papagei zurückziehen kann, wenn er mal seine Ruhe haben will.
Der Schutzraum sollte auch mit einer Infrahotheizung ausgestattet sein. Am besten stellst du die Infrahotheizung so ein, dass es in der Voliere nie kälter alt 15 Grad wird.
Direkt vor dem Schutzraum kannst du eine Wasser- und Futterstelle einrichten.
Auch eine Badestelle wäre nicht verkehrt, damit dein Papagei sein Gefieder immer schön sauber halten kann.
Papageien, die jederzeit ein Bad nehmen können, rupfen sich seltener.
Du kannst eine Voliere mit interessanten größeren Spielzeugen bestücken um deinen Papageien noch mehr geistige Stimulation zu bieten. Die Möglichkeiten wie du die Voliere einrichtest sind wirklich nur durch deine Fantasie begrenzt.
Bei der Abwägung zwischen Innen- und Außenvoliere musst du noch etwas bedenken:
Papageien die ab und zu ins Haus dürfen, wollen häufig nicht wieder gerne nach draußen gehen, sondern mit ihren Haltern im Haus bleiben.
Der Grund ist folgender: Papageien sind sehr soziale Tiere und wenn sie sich einmal als Mitglied einer Familie betrachten, dann möchten sie auch gemeinsam mit dieser Familie unter einer “Baumkrone” wohnen.
Wenn du mehr wissen willst …
- So geht dein Papagei von selbst in seinen Käfig
- Rupft dein Papagei sich? Ein ungeeigneter Käfig kann die Ursache sein. Lies hier mehr dazu.
- Aggressionen können ebenfalls aufgrund eines ungeeigneten Käfigs entstehen. Hier findest du mehr Informationen.