Die häufigsten Fehler beim Papageienkauf… und wie du sie vermeidest!

Lies diesen Artikel, BEFOR Du einen Papagei kaufst!

Einen Papagei zu kaufen, ist eine Lebensentscheidung! Papageien können sehr alt werden und benötigen viel Aufmerksamkeit.

Es ist fast, als würdest Du ein Baby bekommen. Viele Experten vergleichen Papageien auch mit Kleinkindern. Sie sollen genauso intelligent sein und brauchen ebenso viel Liebe, Fürsorge und Zuneigung.

Dieser Artikel soll dir helfen, die richtige Entscheidung bei der “Adoption” deines neuen Familienmitglieds zu treffen.

Welcher Papagei ist der Richtige für dich?

Am besten fragst du dich vor dem Kauf, welcher Papagei gut zu deinem Lebensstil und deinen Wohnverhältnissen passt.
Wenn Papageien zu lange alleine gelassen werden, drehen sie durch. Sie langweilen sich und fangen an, zu randalieren und sich selbst zu verstümmeln. Besonders Kakadus lieben menschliche Zuwendung und leiden sehr, wenn sie sich vernachlässigt fühlen.

Hier sind ein paar Fragen, die dir bei deiner Entscheidung helfen werden:

  • Ist tagsüber jemand zu Hause?
  • Bist du wirklich motiviert, dich für den Rest deines Lebens täglich um deinen Papagei zu kümmern?
  • Hast du genug Platz für den Käfig?
  • Ist die Wohnung oder dein Haus groß genug, um mit ihm herumzutoben und zu spielen?
  • Werden deine Nachbarn den Lärm tolerieren? Es gab schon Gerichtsurteile gegen Papageienhalter, die ihre gefiederten Freunde in einer Außenvoliere untergebracht hatten. Immer wenn nachts die Katzen ihre Voliere besuchten, gab es ein riesiges Geschrei, sodass die Nachbarn mit der Zeit extrem sauer wurden.
  • Hast du eine Allergie gegen Papageien oder andere Tiere? Dann ist ein Papagei nicht das Richtige für dich.
  • Wer kümmert sich um deinen Papagei, wenn du krank bist oder eine Dienstreise machen musst?
  • Hast du vor, längere Urlaubsreisen mit dem Flugzeug zu machen? Gibt es jemanden, der sich in dieser Zeit um deinen Papagei kümmern wird?

Handaufzucht, Wildfang oder Tierheim?

Mit Papageien, die von einem Züchter aufgezogen wurden wirst du viel weniger Probleme haben als mit importierten Papageien.

Importierte Papageien wurden meistens aus ihrer natürlichen Umgebung weggefangen und anschließend gezähmt.

Außerdem können sie tropische Krankheiten haben und du würdest einen sehr fragwürdigen Handel mit tropischen Tieren unterstützen.

Am besten kaufst du deinen Papagei von einem Züchter, der die Herkunft des Vogels mit Dokumenten belegen kann.

Eine weitere Alternative ist ein Papagei aus dem Tierheim. Die Papageien, die du dort finden wirst, haben oft einen langen Leidensweg hinter sich. Mit so einem Vogel musst du sehr viel Geduld haben. Und manchmal auch starke Nerven.

Einen Papagei vom Züchter kaufen

Recherchiere gründlich, bevor du dich für einen Züchter entscheidest und hole dir persönliche Empfehlungen ein.

Der Züchter sollte dir aus freien Stücken alle notwendigen Unterlagen geben.

Es ist üblich, Papageien in den ersten Lebenstagen ein Ring anzulegen. Da der Ring über die Krallen gestreift werden muss, kann man die Beringung nur erfolgen, wenn das Kücken noch ganz jung ist. Also kannst du den Ring am Bein eines Papageis als Indiz dafür ansehen, dass der Papagei nicht in aus der freien Wildbahn weggefangen wurde, sonden beim Züchter das Licht der Welt erblickte.

Allerdings gibt es mittlerweile viele Züchter, die anstelle von Ringen kleine Microchips verwenden. Ein Chip ist etwa so gross wie ein Reiskorn und wird von einem Tierarzt unter der Haut implantiert. Ab diesem Zeitpunkt kann der Papagei mit einem speziellen Scanner identifiziert werden.

Ein Papagei aus dem Tierheim oder vom privaten Halter?

Es kann eine gute Tat sein, einem unglücklichen Papagei ein schönes Zuhause in einer guten Familie zu geben.

Du musst allerdings darauf achten, dass die Geschichte des Papageis gut dokumentiert ist. Hier sind noch ein paar Fragen, die du direkt beim Kauf stellen kannst:

  • Ist dieser Papagei gezüchtet worden oder ein Wildfang?
  • Hat er gesundheitliche Probleme?
  • Schreit er und beisst andere Tiere und Menschen?
  • Rupft er sich häufig?
  • Hat er eine Abneigung gegen Männer oder Frauen? Manche Papageien bevorzugen ein bestimmtes Geschlecht.

Die meisten “sozial gestörten” Papageien können mit viel Liebe, Geduld und Lernbereitschaft zu einem sanftmütigen Freund erzogen werden.

Allerdings sollte man als Papageien-Anfänger vorher genau informieren, worauf man sich einlässt!

Dein neuer Papagei

Wie kannst du den Gesundheitszustand deines neuen Papageis richtig einschätzen?

Das ist nicht leicht, aber es gibt ein paar Dinge, auf die du achten solltest:

  • Augen: Die Augen müssen klar und sauber sein. Wenn der Papagei trübe Augen hat, solltest Du sehr skeptisch werden. Auch Augen aus denen Flüssigkeit läuft sind ein schlechtes Zeichen.

  • Körpergewicht: Der Papagei sollte kein Über- und kein Untergewicht haben. Du kannst seinen Ernährungszustand einschätzen, indem du auf sein Brustbein schaust. Wenn es hervorsteht, ist der Papagei untergewichtig und könnte an einer schweren Krankheit leiden.

  • Atmung: Höre genau auf die Atmung. Sie sollte ganz leise sein, ohne dass du ein Brummen oder Giemen wahrnimmst. Achte außerdem darauf, dass die Nasenlöcher sauber und durchgängig sind.

  • Federkleid: Die Federn sollten sauber und glänzend sein. Ein schmutziges Federkleid verrät dir, dass dieser Papagei vernachlässigt wurde. Wichtig ist auch, dass keine Federn fehlen oder zerkaut sind. Einige Papageien neigen in Gefangenschaft dazu, sich die Federn zu rupfen. Manchmal ist Rupfen recht harmlos, es kann aber auch ein Zeichen schwerer psychischer Störungen sein. Besonders die intelligenten Graupapageien und Kakadus rupfen sich häufig, wenn sie unter Stress stehen oder Langeweile haben.

  • Verhalten: Der Papagei sollte munter und zutraulich wirken. Manche Papageien sind gegenüber fremden Menschen etwas schüchtern. Das ist absolut in Ordnung. Skeptisch musst du aber werden, wenn der Vogel richtig ängstlich ist. Papageien, die sich in die hinterste Ecke ihres Käfigs verkriechen und beim Anfassen hecktisch zurückweichen, wurden meistens in der Wildniss gefangen. Wenn der Papagei lethargisch und depressiv wirkt, dann ist er wahrscheinlich krank.

Nach dem Kauf solltest du mit deinem neuen Papagei auf jeden Fall beim Tierarzt eine Routineuntersuchung machen lassen. Am besten informierst du dich schon vorher, welche Tierärzte auf Papageien spezialisiert sind.

Der Preis – Was kostet ein Papagei?

Das kommt auf die Papageienart an. Sittiche kosten wenige hundert Euro. Für die meisten kleinen Papageienarten musst du ein paar hundert bis etwa 1200 Euro einplanen. Ein Graupapagei kann auch mehr als 1500 Euro kosten. Für einen schönen Kakadu muss du wahrscheinlich 2000 bis 3500 Euro bezahlen. Die wunderschönen Hyazinth-Ara werden häufig für einen Preis ab 12,000 Euro verkauft.

Bedenke, dass es beim Anschaffen eines Papageis keine Schnäppchen gibt! Wenn du dir einen “billigen” Vogel kaufst, wirst du es am Ende bereuhen: Du zahlst mehr Geld für den Tierarzt und hast riesig viel Ärger. Ein aggressiver, schreiender Papagei kann dir das Leben wirklich zur Hölle machen!

Sei bitte skeptisch, wenn dir jemand einen Papagei zum “Sonderpreis” anbietet. Wenn dir ein Graupapagei für 100 Euro angeboten wird, solltest du dich fragen, warum dieser Anbieter seinen Vogel unbedingt loswerden will.

Achte auch darauf, dass dir alle Unterlagen zum Vogel ausgehändigt werden.

Unterlagen

Auf der Kaufurkunde sollte der exakte Name des Vogels (lateinische Bezeichnung der Papageienart) mit Schlupfdatum stehen. Auch der schriftliche Herkunftsnachweis ist wichtig. Der letzte Tierarztbesuch sollte vermerkt sein – und natürlich das Ergebnis der Untersuchung. Wenn du deinen Papagei beim Züchter kaufst, dann achte darauf, wie der Züchter mit den Tieren umgeht. Spricht er lieb mit ihnen? Sucht er Augenkontakt zu den Papageien und die Papageien zu ihm? Er sollte sich außerdem dazu bereit erklären, dir auch nach dem Kauf noch Ratschläge und Tipps zu geben, falls es mal Probleme gibt.

Die nächsten Schritte

Du siehst, dass man eine Menge beachten muss, wenn man einen Papagei in seine Familie aufnehmen will. Aber Papageien sind wirklich wunderbare, kluge, sensible und unterhaltsame Zeitgenossen.

Lerne am besten so viel über Papapgeien, wie du nur kannst und trage schau dir unser eBook „Der Weg des Papageienflüsterers“ an. Es ist wichtig, dass du deine Entscheidung gut vorbereitest, damit zwischen dir und deinem Papagei eine schöne Freundschaft entstehen kann.

Wenn du mehr wissen willst …

  • Jeder Papagei braucht ein Zuhause. In diesem Artikel
  • Hier findest du wertvolle Informationen zum Kauf einer Voliere.
  • Henne oder Hahn? Wenn du das Geschlecht deines Papageis bestimmen willst, dann lies hier weiter.
  • Versteht dein Papagei seinen Namen? Wenn nicht, dann erfahre hier, was du tun kannst. Es ist einfacher, als du denkst.