5 Tipps um Papageien miteinander zu vergesellschaften

Papageien vergesellschaften

Ein schönes Ara-Pärchen

Du möchtest also deine beiden Papageien miteinander verkuppeln?

Du hoffst, du kannst die Beiden in einen Käfig stecken und dann ist es Zeit für süsse Papageienkücken?

Nicht so schnell!

Es kann bis zu fünf Jahre dauern, bis es zwischen den Beiden richtig funkt. Dannach musst du noch einmal zwei bis drei Jahre Geduld haben, bis deine Papageien den ersten Nachwuchs bekommen.

Zum Glück gibt es ein paar Dinge, die du tun kannst, um die Chancen auf Papageiennachwuchs zu verbessern. Doch vorher musst du etwas über das Sozialverhalten von Papageien wissen.

Warum Papageien so wählerisch sind

Papageien sind sehr intelligente Tiere, die in sozialen Strukturen leben und untereinander Beziehungen pflegen. Und wie bei uns Menschen können diese Beziehungen manchmal etwas kompliziert sein.

Bestimmt wünschst du dir, dass die Beiden unzertrennlich sind, sich gegenseitig füttern, einander Gefieder putzen und Seite an Seite schlafen. Wenn deine Papageien an diesem Punkt sind, ist auch der Papageiennachwuchs nicht mehr weit.

Hier sind ein paar Gedanken für dich:

Stell’ dir vor, man würde dich mit irgend einem Vertreter des anderen Geschlechts in eine Einraumwohnung stecken und erwarten, dass ihr Kinder bekommt. Vielleicht würdest du dann denken: Mit dieser Person niemals!

Vielleicht würdest du diese Person unter anderen Umständen viel besser kennenlernen und fändest sie attraktiver? Vielleicht ist diese Person auch einfach nicht die Richtige für dich. Mit anderen Worten: Liebesglück lässt sich nicht erzwingen. Auch nicht bei Papageien. Vor allem bei Graupapageien kann es Jahre dauern, bis sie ein richtiges Paar sind. Das ist normal.

5 Tipps für bessere Verpaarungschancen

Papageien vergesellschaften (zwei küssende Aras)

Der erste Kuss ist auch bei Aras ein sehr gutes Zeichen.

  • Jungvögel lassen sich besser verkuppeln als geschlechtsreife Papageien. Außerdem neigen sie weniger dazu, untereinander Revierkämpfe auszutragen.

  • Zu Revierkämpfen kommt es besonders dann, wenn ein Papagei in eine bestehende Papageiengruppe gesetzt wird. Der “Neue” dringt in das Revier der anderen ein – und oft ist dann Zoff vorprogrammiert. In dieser Situation wäre es besser, die Beiden erst einmal gemeinsam in eine neue Umgebung zu setzen. Das kann eine neue Voliere oder ein neues Papageienzimmer sein. So fühlen sich beide in ihrer Umgebung neu und können gemeinsam ihr Revier erkunden. Vielleicht wurdest du als Schulkind mal in eine neue Klasse gesteckt. Wie hast du dich gefühlt? Vielleicht war noch ein anderes Kind gerade neu. Bestimmt wart ihr in den ersten Wochen fast unzertrennlich …

  • Wenn du keine neue Umgebung schaffen kannst, empfiehlt der Tierarzt Matthias Reinschmidt, den neuen Papagei in einem kleineren Käfig innerhalb der Voliere unterzubringen und dann die Vögel ein paar Tage genau zu beobachten. Auf diese Wiese können deine Papageien sich gegenseitig beschnuppern und der Neue kann sich an sein neues Zuhause gewöhnen. Wenn es keine Anzeichen für Streit gibt, darf er ein paar Tage später direkt mit den anderen Papageien in der großen Voliere leben.

  • Du könntest den neuen Papagei auch erst einmal alleine in einem kleineren Käfig halten und bei Freiflügen in “neutralem Luftraum” kleinere Gelegenheiten zum Kennenlernen der anderen Vögel schaffen.
    Ideal wäre natürlich, wenn du sowieso schon mehrere Papageien hättest. So könnten sie sich ihren Liebespartner frei nach ihrer Zuneigung wählen. Dann sind die Erfolgsaussichten am besten – wie bei uns Menschen.

Kleine Erfolge – Woran Du erkennst, dass Deine Papageien Fortschritte machen

Eine Papageienbeziehung läuft in ganz bestimmen Phasen ab:

  • Häufig zanken sich die beiden Papageien erst einmal um Futter, Sitzstangen und den Schlafplatz. Das ist nichts Ungewöhliches.
  • Sobald die Beiden sich näher gekommen sind, teilen sie sich die Sitzstangen und spielen ab und zu miteinander.
  • Später unterhalten sich beide Papageien miteinander in Papageiensprache. Manche Papageien reden auch untereinander in Menschensprache, falls du ihnen das Sprechen beigebracht hast. Meistens beginnen sie in dieser Phase auch, sich gegenseitig das Fell zu putzen.
  • Beide Vögel fressen und spielen ganz oft zur gleichen Zeit, auch wenn sie nicht immer zusammen spielen.
  • Deine Papageien teilen sich einen Schlafplatz und spielen regelmäßig miteinander.
  • Der dominantere Papagei füttert den weniger Domimanten. Jetzt sind sie bald ein Paar!
  • Die Papageienhenne legt Eier, brütet und es gibt kleine Papageienkücken.
  • Es ist empfehlenswert, einen neuen Papagei erst dann mit dem anderen Papagei in einem gemeinsamen Käfig unterzubringen, wenn die Beiden miteinander spielen und reden. So kannst du die beschriebenen Problemen meistens vermeiden.

Was, wenn es dann trotzdem nicht Klappt?

Falls deine Papageien sich trotzdem nicht verstehen, kann es sein, dass dein Papagei entweder dich oder ein anderes Familienmitglied als seinen Papagei Nummer 1 betrachtet. Du erkennst diese Situation daran, dass dein Papagei gegenüber bestimmten Personen manchmal aggressiv ist. Mehr über dieses Thema erfährst du hier.

Falls deine Papageien irgendwann ein Paar sind, aber keine Kinder bekommen, solltest du eine Geschlechtsbestimmungmachen lassen. Es kann auch sein, dass sich zwei Männchen oder zwei weibchen als Paar zusammenfinden. Ja, auch im Tiereich gibt es Homosexualität.

Lass in diesem Fall nicht den Kopf hängen. Es ist trotzdem nicht umöglich, dass deine Papageien Nachwuchs bekommen. Mehr dazu erfährst du in einem der nächsten Artikel.

Ich wünsche dir viel Erfolg!

Wenn du mehr wissen willst …

  • Bist du sicher, dass es sich bei deinen beiden Papageien um Männlein und Weiblein handelt? Fall nicht, dann lies diesen Artikel über Geschlechtsbestimmung.
  • Ist einer deiner Papageien noch ganz neu? Mit diesen Tipps wird die Eingewöhnung problemlos laufen.
  • Planst du gerade, einen Papagei zu kaufen? Dann lies unbedingt hier weiter!!